Unser neuestes ehrenamtliches Angebot richtet sich interessanterweise nicht an unsere Bewohner*innen, sondern an Mitarbeitende des AWO Seniorenzentrums, was natürlich indirekt auch wieder unseren Senioren zugute kommt. Denn es handelt sich um einen unterstützenden Sprachkurs, vor allem für Auszubildende mit Migrationshintergrund, der von zwei Teams abwechselnd jede Woche am Montagvormittag angeboten wird. Vorhandene allgemeine Sprachkenntnisse sollen dabei verbessert sowie das Verständnis und die Anwendung von Pflegefachbegriffen erlernt werden.
Gewonnen werden konnten für den ehrenamtlichen Unterricht Frau Dr. Lucy Lachenmaier und ihr Mann Ulrich, er pensionierter Realschullehrer, sie ehemals Dozentin an der Hochschule Furtwangen im Bereich Internationale Wirtschaft.
Frau Dr. Lachenmaier engagiert sich schon sehr lange im AWO Seniorenzentrum. „Was ist los?“ heißt z.B. ihr wöchentliches Beschäftigungsangebot, bei dem sie mit einer Gruppe interessierter Bewohnerinnen und Bewohner über lokale Neuigkeiten aus der Presse und aktuelle Themen aus aller Welt diskutiert.
Damit der Sprachkurs tatsächlich jede Woche stattfinden kann, sprach Frau Dr. Lachenmaier das mit ihr befreundete Ehepaar Barbara und Werner Hunger an, ob diese auch bereit wären sich als zweites Unterrichtsteam einzubringen. Beide, ehemalige Lehrer im Bereich Sprachen an der Realschule am Deutenberg und ebenso wie die Lachenmaiers ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe tätig, waren auf Anhieb von der Idee begeistert und gerne bereit, sich einzubringen.
Nun läuft der Kurs bereits seit vier Monaten und das Resümee aller Beteiligten ist durchweg positiv.
So äußert sich beispielsweise Frau Hunger auf die Frage, warum sie sich ehrenamtlich engagiert: „Sprache ist meines Erachtens das A und O für die Integration. Bemüht sich ein Mensch im neuen Land die Sprache zu lernen, wird er viel eher akzeptiert und die Kommunikation wird einfacher.Alle, die teilnehmen, sind sehr motiviert und machen schön mit. Da macht uns das Unterrichten natürlich auch viel Spaß und es macht Freude, die Fortschritte zu sehen."
Auf die Frage nach der Motivation für sein Engagement führt auch Herr Lachenmaier einen interessanten Aspekt an:
„Als ich hörte, dass in der Schwenninger AWO ausländische Pflegekräfte ausgebildet werden, (die wir ja dringend brauchen) deren Ausbildungserfolg aber sehr von ihren Deutschkenntnissen abhängig ist, habe ich mich gerne zu einer Nachhilfe in Deutsch bereit erklärt. Vielleicht auch aus Egoismus? Wer weiß, wann ich eine sowohl fachlich als auch sprachlich kompetente Pflegekraft selbst benötige?“
Auch die Teilnehmer*innen äußern sich absolut positiv, so z.B. die aus Kamerun stammende Auszubildende Lena Djatsa: „Ich finde den Deutschkurs sehr gut. Es ist interessant, macht Spaß, wir lachen viel. Die Hausaufgaben sind auch hilfreich. Wenn man den Deutschkurs ernst nimmt, hat man gute Chancen, die deutsche Sprache schnell zu lernen und neue Wörter zu verstehen und die korrekte Aussprache zu lernen.“